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Ängste, Phobien, Essstörungen
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Welche Ängste und Phobien gibt es?

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  • Agoraphobie (Angst vor Menschenansammlungen)

  • Soziale Phobie (Erröten bei sozialen Kontakten)

  • Panikattacken

  • Tierphobien (Spinnen, Schlangen, etc.)

  • Angst vor dem Autofahren

  • Verlustangst / Verlassensangst

  • Klaustrophobie

  • Flugangst

  • Thanatophobie (Angst vor dem Tod)

  • Phobophobie (Angst vor der Angst)

  • usw.

Angst, Furcht, Phobie sind drei Begriffe, die im Alltag häufig durcheinandergeworfen werden, im therapeutischen Kontext aber auf jeden Fall genau differenziert werden müssen.

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Furcht, Angst und Phobie sind alle Emotionen, die mit einer Bedrohung oder einem potenziellen Risiko verbunden sind. Obwohl diese Begriffe oft synonym verwendet werden, gibt es einige Unterschiede in ihrer Bedeutung und Verwendung.

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Furcht bezieht sich auf eine unmittelbare Reaktion auf eine tatsächliche Bedrohung. Zum Beispiel kann man Angst haben, wenn man einem wilden Tier gegenübersteht oder in eine gefährliche Situation gerät. Furcht ist normalerweise von kurzer Dauer und verschwindet, wenn die Bedrohung vorbei ist oder die Situation unter Kontrolle gebracht wird.

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Angst hingegen ist eine allgemeinere und unspezifische Emotion, die sich auf eine potenzielle oder imaginierte Bedrohung bezieht. Angst kann durch eine Vielzahl von Dingen ausgelöst werden, wie zum Beispiel Unsicherheit, Sorgen oder negative Vorstellungen. Im Gegensatz zur Furcht kann Angst länger anhalten und ist nicht unbedingt mit einer bestimmten Situation oder Bedrohung verbunden.

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Eine Phobie ist eine intensive, irrationale und anhaltende Angst vor einem bestimmten Objekt, Ort oder Situation, die normalerweise nicht bedrohlich ist. Zum Beispiel kann jemand eine Phobie vor Spinnen oder Höhen haben, auch wenn es keine unmittelbare Bedrohung gibt. Phobien können das tägliche Leben beeinträchtigen und zu Vermeidungsverhalten führen.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Furcht eine Reaktion auf eine tatsächliche Bedrohung ist, Angst eine allgemeinere und unspezifische Emotion ist und Phobie eine intensive und irrationale Angst vor einem bestimmten Objekt oder einer bestimmten Situation darstellt.

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Symptome/Beschreibung von Angst
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Die körperlichen Symptome der Angst sind normale, also an sich nicht krankhafte, physiologische Reaktionen, die bei Gefahr die körperliche oder seelische Unversehrtheit, im Extremfall also das Überleben sichern sollen. Sie sollen ein Lebewesen auf eine „Kampf- oder Flucht-Situation" vorbereiten.

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Entsprechend gestalten sich auch die körperlichen Symptome:

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  • erhöhte Aufmerksamkeit, Pupillen weiten sich, Seh- und Hörnerven werden empfindlicher

  • erhöhte Muskelanspannung, erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit

  • erhöhte Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck

  • flachere und schnellere Atmung Energiebereitstellung in Muskeln

  • körperliche Reaktionen wie zum Beispiel Schwitzen, Zittern und Schwindelgefühl

  • Blasen-, Darm- und Magentätigkeit werden während des Zustands der Angst gehemmt.

 

Angst kann viele unterschiedliche Symptome und Ausprägungen haben, die sich von Person zu Person unterscheiden können. Hier sind noch einige häufige Symptome, die bei Angst auftreten können:

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  1. Körperliche Symptome: Angst kann zu körperlichen Symptomen wie Herzklopfen, erhöhtem Puls, Schweißausbrüchen, Zittern, Muskelverspannungen, Atemnot oder Schwindelgefühlen führen.
     

  2. Psychologische Symptome: Angst kann auch psychologische Symptome wie Angstzustände, innere Unruhe, Nervosität, Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit oder Schlafstörungen verursachen.
     

  3. Vermeidungsverhalten: Menschen mit Angst können bestimmte Orte, Situationen oder Aktivitäten vermeiden, um sich vor der angstauslösenden Situation zu schützen.

  4. Negative Gedanken: Angst kann zu negativen Gedanken und Vorstellungen führen, wie z.B. sich Sorgen machen, dass etwas Schlimmes passieren wird oder dass man die Kontrolle verliert.
     

  5. Panikattacken: In einigen Fällen kann Angst auch zu Panikattacken führen, die durch plötzliche und intensiv auftretende körperliche Symptome wie Atemnot, Herzklopfen, Schwindel und Schwitzen gekennzeichnet sind.
     

Es ist wichtig zu betonen, dass Angst ein natürlicher Teil des menschlichen Lebens ist und in bestimmten Situationen sogar nützlich sein kann. Wenn jedoch Angstsymptome chronisch oder übermäßig werden und das tägliche Leben beeinträchtigen, kann dies ein Zeichen für eine Angststörung sein und professionelle Hilfe erforderlich machen.

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Häufigkeit
Es werden für die Lebenszeitprävalenz Zahlen von etwa elf Prozent für die einfachen Phobien, von etwa 13 Prozent für die soziale Phobie und von fünf Prozent für die Agoraphobie genannt. Generell treten Angststörungen bei Frauen etwa doppelt so häufig wie bei Männern auf, insbesondere ist der Unterschied bei der Agoraphobie ausgeprägt.

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Panikstörung

Eine Panikstörung ist eine Art von Angststörung, die durch wiederkehrende und unerwartete Panikattacken gekennzeichnet ist. Panikattacken sind plötzliche und intensive Episoden von Angst, die mit einer Vielzahl von körperlichen und psychischen Symptomen einhergehen können.

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Typische körperliche Symptome einer Panikattacke sind Herzklopfen, schneller Herzschlag, Atemnot, Schwindel, Zittern, Schwitzen oder Kälteschauer. Psychische Symptome können Gefühle der Angst, Unwirklichkeit, Depersonalisation oder Kontrollverlust beinhalten. Eine Panikattacke kann auch von der Angst begleitet sein, dass man stirbt, ohnmächtig wird oder die Kontrolle verliert.

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Eine Panikstörung tritt auf, wenn jemand wiederholt Panikattacken erlebt und dann Angst vor zukünftigen Attacken entwickelt. Diese Angst führt oft dazu, dass Betroffene bestimmte Orte, Situationen oder Aktivitäten vermeiden, um sich vor der Auslösung von Panikattacken zu schützen. Dies kann zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen und kann auch dazu führen, dass Betroffene soziale, berufliche oder familiäre Beziehungen beeinträchtigen.

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Die genaue Ursache einer Panikstörung ist unbekannt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus biologischen Faktoren, Umweltfaktoren und Lebenserfahrungen dazu beitragen kann. Eine wirksame Behandlung der Panikstörung umfasst in der Regel eine Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten. Psychotherapeutische Ansätze, wie kognitive Verhaltenstherapie, zielen darauf ab, den Betroffenen dabei zu helfen, ihre Ängste zu verstehen und neue Strategien zur Bewältigung von Panikattacken zu erlernen. Medikamente, wie Antidepressiva oder Angstlöser, können dazu beitragen, die Symptome der Panikstörung zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.

 

Phobie

Eine Phobie ist eine Art von Angststörung, die durch eine übermäßige und anhaltende Angst vor einem bestimmten Objekt, einer bestimmten Situation oder einem bestimmten Ereignis gekennzeichnet ist. Diese Angst geht oft über das hinaus, was vernünftig oder verhältnismäßig ist, und kann das tägliche Leben der betroffenen Person erheblich beeinträchtigen.

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Es gibt verschiedene Arten von Phobien, darunter spezifische Phobien, soziale Phobien und Agoraphobie. Spezifische Phobien beziehen sich auf eine bestimmte Sache oder Situation, wie zum Beispiel die Angst vor Spinnen, Höhen oder engen Räumen. Soziale Phobien beziehen sich auf die Angst vor sozialen Situationen, wie zum Beispiel öffentliche Reden oder Interaktionen mit fremden Menschen. Agoraphobie bezieht sich auf die Angst vor Orten oder Situationen, aus denen es schwierig oder unangenehm ist, zu fliehen, wie zum Beispiel öffentliche Verkehrsmittel oder Menschenmengen.

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Phobien können durch verschiedene Faktoren verursacht werden, einschließlich genetischer Veranlagung, traumatischer Erfahrungen oder erlerntem Verhalten. Eine wirksame Behandlung von Phobien umfasst oft eine Kombination aus Psychotherapie und gegebenenfalls Medikamenten. Psychotherapeutische Ansätze, wie kognitive Verhaltenstherapie oder systematische Desensibilisierung, zielen darauf ab, die betroffenen Personen dabei zu unterstützen, ihre Ängste zu verstehen und neue Bewältigungsstrategien zu erlernen. Medikamente, wie Angstlöser oder Antidepressiva, können dazu beitragen, die Symptome von Phobien zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.

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Agoraphobie

Agoraphobie ist eine Art von Phobie, die durch die Angst vor Situationen gekennzeichnet ist, aus denen es schwierig oder peinlich ist, zu entkommen oder Hilfe zu bekommen, falls es zu einer Panikattacke oder anderen unerwarteten Symptomen kommt. Menschen mit Agoraphobie haben oft Angst vor öffentlichen Plätzen, Menschenmengen, engen Räumen, Brücken, Tunneln oder anderen Orten oder Situationen, die ihnen das Gefühl geben können, "gefangen" oder "ausgeliefert" zu sein.

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Die Angst, die mit Agoraphobie verbunden ist, kann zu Vermeidungsverhalten führen, bei dem die betroffene Person versucht, Situationen zu vermeiden, die Angst auslösen können. Dies kann zu einem erheblichen Verlust an Unabhängigkeit und Lebensqualität führen, da die betroffene Person möglicherweise nicht mehr in der Lage ist, bestimmte Orte oder Aktivitäten zu genießen oder zu unternehmen.

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Agoraphobie kann durch eine Kombination aus biologischen, psychologischen und Umweltfaktoren verursacht werden. Es kann sich auch aus einer Panikstörung entwickeln, wenn wiederholte Panikattacken auftreten. Die Behandlung von Agoraphobie kann die Verwendung von Medikamenten wie Angstlösern oder Antidepressiva umfassen, sowie Psychotherapie, wie kognitive Verhaltenstherapie oder Expositionsbehandlung.

 

Die Psychotherapie zielt darauf ab, den betroffenen Personen dabei zu helfen, ihre Ängste zu verstehen und Strategien zur Bewältigung von Angst auszuarbeiten, während die Expositionsbehandlung die allmähliche Einführung der betroffenen Person in die angstauslösenden Situationen beinhaltet, um ihre Angst zu reduzieren.

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Soziale Phobien


Die soziale Phobie ist eine Art von Angststörung, die durch eine übermäßige und anhaltende Angst vor sozialen Situationen gekennzeichnet ist. Menschen mit sozialer Phobie haben oft Angst davor, von anderen beobachtet, beurteilt oder kritisiert zu werden, und vermeiden daher oft soziale Interaktionen oder haben extreme Angst in sozialen Situationen.

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Die Ursachen der sozialen Phobie können biologischer oder psychologischer Natur sein und können durch eine Kombination von Faktoren wie Genetik, Umweltfaktoren und Lebenserfahrungen verursacht werden.

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Die soziale Phobie zeigt folgende Symptome:

  • Angst, im Mittelpunkt zu stehen

  • Vermeidungsverhalten vegetative Symptome wie zum Beispiel Erröten

  • Angst zu Erbrechen

  • Selbstunsicherheit

  • Wissen, dass die Symptome übertrieben sind

  • Entscheidend für die Diagnose ist es, dass der Betroffene durch die Symptome massiv beeinträchtigt ist.

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Spezifische (isolierte) Phobien

Isolierte Phobien sind eine Art von Phobie, die sich auf eine bestimmte Sache oder Situation konzentrieren, wie beispielsweise die Angst vor Spinnen (Arachnophobie), die Angst vor Höhen (Akrophobie) oder die Angst vor geschlossenen Räumen (Klaustrophobie).

 

Im Gegensatz zu sozialen Phobien, bei denen die Angst vor sozialen Situationen im Vordergrund steht, sind isolierte Phobien auf eine spezifische Phobie ausgerichtet. Menschen mit isolierten Phobien haben eine übermäßige und anhaltende Angst vor der spezifischen Sache oder Situation, und das Vermeiden dieser Dinge kann ihr Leben beeinträchtigen.

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Kennzeichen einer spezifischen Phobie sind:

  • starke Angst vor umschriebenen Objekten und Situationen

  • starke Angst, die sich stark steigern kann  

  • wird als psychische Störung diagnostiziert, wenn die Angst den Alltag oder das Berufsleben stark beeinträchtigt

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Essstörungen

Diagnostik von Essstörungen allgemein sowie Begriffserklärung
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Im ICD-IO gibt es verschiedene Störungsbilder, die unter dem Punkt Essstörungen eingegliedert sind. Die zwei wichtigsten Störungen sind an dieser Stelle die

  • Anorexia nervosa (Magersucht) und die

  • Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht)

 

Eine Essstörung ist eine psychische Störung, die durch ein gestörtes Essverhalten und ein gestörtes Körperbild gekennzeichnet ist. Der Body-Mass-Index (BMI) wird häufig verwendet, um das Körpergewicht in Bezug auf die Körpergröße zu bewerten und als Screening-Tool für potenzielle Gesundheitsprobleme im Zusammenhang mit Übergewicht oder Untergewicht zu dienen.

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Bei Essstörungen kann der BMI eine Rolle spielen, da Menschen mit Essstörungen oft ein ungesundes Gewicht haben können. Bei Anorexia nervosa (Magersucht) haben Betroffene oft einen BMI unter dem normalen Bereich, während bei Binge-Eating-Störung (Essanfälle) oder Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht) Betroffene oft einen BMI im normalen oder sogar im Übergewichtsbereich haben können.

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Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der BMI allein keine zuverlässige Diagnose für eine Essstörung darstellt. Menschen mit Essstörungen können aufgrund von Faktoren wie Körperzusammensetzung, Muskelaufbau oder Flüssigkeitsretention einen ungewöhnlichen BMI haben. Eine gründliche Beurteilung und Diagnose einer Essstörung erfordert eine umfassende klinische Bewertung durch einen Facharzt oder einen psychischen Gesundheitsexperten.

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Die Rolle des BMI

Der BMI stellt für die Diagnosestellung der Anorexie einen wichtigen Parameter dar. Er berechnet sich aus dem Gewicht, geteilt durch die Körpergröße im Quadrat.

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Er wird unterteilt in:

  •  BMI < 16                           - hochgradiges Untergewicht

  •  BMI von 16 bis 16,99      - mäßiges Untergewicht

  •  BMI von 17 bis 18,49      - leichtes Untergewicht

  •  BMI von 18,5 bis 24,99   - Normalgewicht

  •  BMI von 25 bis 29,99      - Übergewicht

  •  BMI von 30 bis 34,99      - Adipositas I

  •  BMI von 35 bis 39,99      - Adipositas Il

  •  BMI von > 40                    - Adipositas III

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Bei einem BMI unter einem Wert von 15 bei Erwachsenen sollte eine Krankenhausbehandlung erfolgen.

Ein BMI unter 13 stellt bezüglich der möglichen Mortalität eine besondere Gefährdung dar.

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Anorexia nervosa

Anorexia nervosa, auch als Magersucht bezeichnet, ist eine schwere psychische Störung, die durch eine übermäßige Sorge um das Körpergewicht und eine gestörte Körperwahrnehmung gekennzeichnet ist. Menschen mit Anorexia nervosa haben oft ein extremes, selbst auferlegtes Kaloriendefizit und neigen dazu, Nahrungsmittelgruppen oder bestimmte Nahrungsmittel vollständig zu vermeiden.

 

Die Betroffenen haben ein tiefes Verlangen, dünn zu sein, unabhängig davon, ob sie bereits untergewichtig sind oder nicht.

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Zusätzlich zu einer ungesunden Gewichtsabnahme können Menschen mit Anorexia nervosa auch körperliche Symptome wie Blässe, Müdigkeit, Schwindel, Schwäche, Verstopfung und schlechte Haut haben. Die Essstörung kann auch eine Vielzahl von psychischen Symptomen verursachen, wie zum Beispiel Depressionen, Angstzustände, Isolation und Zwangsstörungen.

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Anorexia nervosa kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, einschließlich Mangelernährung, Austrocknung, unregelmäßiger Herzschlag und sogar Organversagen. Die Behandlung von Anorexia nervosa erfordert normalerweise eine Kombination aus psychischer Therapie und medizinischer Überwachung, um den Betroffenen dabei zu helfen, eine gesunde Beziehung zum Essen und zum eigenen Körper aufzubauen.

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Entstehung der Anorexie

Viele Einflüsse, die zur Entstehung von Anorexie beitragen, sind identifiziert worden. Es gibt allerdings kein allein gültiges, geschlossenes Erklärungsschema für Magersucht. Oftmals spielen persönliche, familiäre oder gesellschaftliche Belastungen eine herausragende Rolle.

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Die Entstehung von Anorexia nervosa ist komplex und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Hier sind einige Faktoren, die eine Rolle bei der Entstehung von Anorexia nervosa spielen können:
 

  1. Genetische Faktoren: Es gibt Hinweise darauf, dass Anorexia nervosa in einigen Familien gehäuft auftritt und dass bestimmte Gene mit einem höheren Risiko für die Entwicklung der Erkrankung in Verbindung gebracht werden können.
     

  2. Biologische Faktoren: Es wurde beobachtet, dass Menschen mit Anorexia nervosa Veränderungen im Gehirn aufweisen, die mit der Regulation von Essverhalten und Emotionen zusammenhängen. Hormonelle Faktoren wie eine gestörte Funktion der Schilddrüse und des Hypothalamus können ebenfalls eine Rolle spielen.
     

  3. Psychologische Faktoren: Menschen mit Anorexia nervosa haben oft ein verzerrtes Körperbild und eine übermäßige Sorge um das Körpergewicht und -form. Eine hohe Selbstdisziplin, Perfektionismus, geringes Selbstwertgefühl, Kontrollbedürfnis und Zwangsstörungen können ebenfalls zu einer Anfälligkeit für die Erkrankung beitragen.
     

  4. Soziale Faktoren: Kulturelle Faktoren, wie z.B. eine Vorliebe für schlankheitsfördernde Schönheitsideale, können zu einem erhöhten Risiko für Anorexia nervosa beitragen. Traumatische Erfahrungen wie Missbrauch, Mobbing oder der Tod eines geliebten Menschen können auch als Auslöser für die Erkrankung wirken.
     

  5. Familienfaktoren: Eine Familie, in der Gewichtsprobleme oder Essstörungen bereits vorgekommen sind, kann dazu beitragen, dass sich Anorexia nervosa entwickelt. Eine unsichere Familienumgebung oder bestimmte Familiendynamiken, wie übermäßige Kontrolle oder Kritik, können ebenfalls ein Risikofaktor sein.
     

Es ist wichtig zu betonen, dass diese Faktoren individuell unterschiedlich sein können und dass Anorexia nervosa durch eine Kombination von Faktoren entstehen kann. Eine umfassende Diagnostik und individuelle Behandlung ist daher unerlässlich.

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Bulimia nervosa

Die Bulimie ist erst in den 80er Jahren als eigenes Krankheitsbild beschrieben worden. Vorher wurde diese Störung der Magersucht zugeordnet oder als unspezifische Essstörung beschrieben worden.

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Die Hauptsymptomatik besteht aus Essanfällen, die von kompensatorischen Verhaltensweisen gefolgt werden. Die Klienten befürchten durch die Essanfälle an Gewicht zuzunehmen und setzen daher Erbrechen und andere gewichtsreduzierende Maßnahmen ein, um entgegenzuwirken. Dazu können Diäten, Fasten oder auch Medikamentenmissbrauch gehören. Ein Essanfall ist definiert durch eine Aufnahme einer großen Nahrungsmenge und dem Gefühl, nicht kontrollieren zu können, was und wie viel gegessen wird. Viele Betroffene berichten zusätzlich von Essanfällen, bei denen die Nahrungsaufnahme nicht sehr groß ist, aber auch das Gefühl eines Kontrollverlusts besteht.

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Viele Klienten haben ein gering ausgeprägtes Selbstwertgefühl und depressive Verstimmungen. Das Selbstwert ist stark an das eigene Körperbild geknüpft, was zu einem strikten Diätverhalten führt, welches wiederum kaum einzuhalten ist. Durch den ständigen Hungerzustand werden Essanfälle begünstigt, die wiederum kompensatorisches Verhalten wie Erbrechen und erneute Streben nach einer Diät zur Folge hat. Die Gedanken drehen sich oft um das Thema Figur und Aussehen. Diäten sind in der Krankheitsgeschichte oft vorhanden und das Essverhalten ist unregelmäßig. Das Gefühl zuzunehmen, ist für viele Klienten unerträglich. Aus Schamgefühl wird die Krankheit oftmals geheim gehalten.

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Neben Essanfällen zeigen Klienten mit Bulimie häufig auch selbstverletzendes Verhalten, zum Teil auch mit einer Komorbidität mit einer Borderline-Störung. Die Therapie sollte in diesem Fall nicht mit Hypnose durchgeführt werden, da es als eine Kontraindikation anzusehen ist.

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Entstehung der Bulimie

Die Entstehung von Bulimia nervosa ist komplex und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Hier sind einige Faktoren, die eine Rolle bei der Entstehung von Bulimia nervosa spielen können:

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  1. Biologische Faktoren: Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen mit Bulimia nervosa Veränderungen im Gehirn aufweisen, die mit der Regulation von Essverhalten und Emotionen zusammenhängen. Hormonelle Faktoren wie eine gestörte Funktion der Schilddrüse und des Hypothalamus können ebenfalls eine Rolle spielen.
     

  2. Psychologische Faktoren: Menschen mit Bulimia nervosa haben oft ein verzerrtes Körperbild und eine übermäßige Sorge um das Körpergewicht und -form. Eine hohe Selbstdisziplin, Perfektionismus, geringes Selbstwertgefühl, Kontrollbedürfnis und Zwangsstörungen können ebenfalls zu einer Anfälligkeit für die Erkrankung beitragen.
     

  3. Soziale Faktoren: Kulturelle Faktoren, wie z.B. eine Vorliebe für schlankheitsfördernde Schönheitsideale, können zu einem erhöhten Risiko für Bulimia nervosa beitragen. Traumatische Erfahrungen wie Missbrauch, Mobbing oder der Tod eines geliebten Menschen können ebenfalls als Auslöser für die Erkrankung wirken.
     

  4. Familiäre Faktoren: Eine Familie, in der Gewichtsprobleme oder Essstörungen bereits vorgekommen sind, kann dazu beitragen, dass sich Bulimia nervosa entwickelt. Eine unsichere Familienumgebung oder bestimmte Familiendynamiken, wie übermäßige Kontrolle oder Kritik, können ebenfalls ein Risikofaktor sein.
     

  5. Diäten und Nahrungsmittelrestriktion: Ein häufiger Auslöser von Bulimia nervosa ist der Versuch, das Körpergewicht durch übermäßiges Essen und anschließendem Erbrechen oder übermäßiger Bewegung zu kontrollieren. Diäten oder Restriktionen in Bezug auf bestimmte Nahrungsmittel können zu einem erhöhten Risiko für die Erkrankung führen.
     

Die Konsequenz daraus ist ein rigides, und restriktives Essverhalten. Dieses Essverhalten ist also als eine notwendige, keinesfalls aber hinreichende Voraussetzung für eine Bulimie zu werten. Hinzu kommt oftmals noch eine genetische Veranlagung.

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Konsequenzen

Psychisch kann die Ess-/Brech-Sucht genauso belastend sein wie Magersucht. Sie verursacht jedoch in den meisten Fällen weniger ernste Schäden als die Anorexie. Die Sterblichkeit ist ebenfalls weitaus geringer. Im Gegensatz zur Anorexie wird der Schaden nicht durch den Gewichtsverlust verursacht, sondern durch die Abführ- oder Brechmittel.

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Körperliche Folgen einer Bulimia nervosa können sein:

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  • Zerstörung von Zahnschmelz: Bulimie wird häufig erstmals vom Zahnarzt diagnostiziert. Durch den häufigen Kontakt mit der Magensäure beim Erbrechen wird der Zahnschmelz stark angegriffen.

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  • Veränderung der Ohrspeicheldrüse: Die unterhalb des Ohrs gelegenen Ohrspeicheldrüsen (jene Drüsen, die bei Mumps anschwellen) können sich durch das Erbrechen vergrößern. Dadurch kann das Gesicht rundlicher wirken. Diese Tatsache machen sich magersüchtige Frauen zunutze, die nach Fressanfällen auch erbrechen (Purging/bulimischer Typus). Da sie besser genährt aussehen als sie sind, können sie ihren übermäßigen Gewichtsverlust eher verleugnen.

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  • Schädliche Wirkungen von Abführmitteln: Der Missbrauch von Abführmitteln kann ernste Probleme verursachen, die bis zur Abhängigkeit von Laxativa führen können. Wenn die Betroffenen dann schließlich auf Abführmittel verzichten wollen, kann es mehrere Monate dauern, bis sich die Darmfunktion wieder normalisiert hat.

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  • Pankreatitis: Die Bauchspeicheldrüsenentzündung äußert sich in Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Tachykardie.

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  • Notfälle: Bulimie kann auch bedenkliche Notfälle auslösen, die eine sofortige stationäre Behandlung erfordern. Zu den potentiellen Lebensgefahren zählen Herzrhythmusstörungen oder Speiseröhrenrupturen durch das Erbrechen und Magenrisse durch das Überessen. Herzrhythmusstörungen erfolgt durch Kaliumverlust bzw. Kaliummangel, der durch häufiges Erbrechen herbeigeführt wird.

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Weitere Essstörung:

Binge Eating (Beginn und Ende der Essanfälle sind schwer zu definieren)

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(Quelle: Thermedius@-Institut V)

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